
Christin Lutze
UNSENTIMENTAL JOURNEY
2018-2020, Öl auf Leinwand, 130 x 200 cm
Ich forme in diesem Gemälde den erdachten Raum und die Landschaft zu einem selbstständigen figürlichen Gebilde um. Weder die Perspektive, noch die architektonischen Konstrukte können so existieren. Blickwinkel sind verschoben, Ebenen verzehrt, Balken deformiert und Distanzen sind reduziert. Dennoch wirkt dieses großformatige Gemälde real, der Raum ist theoretisch auch begehbar. Ein besonderer Umgang mit dem Licht unterstützt Flächigkeit und Tiefe, spiegelt Motive oder beleuchtet versteckte Ecken. Licht schafft in ihrem Gemälde genau das, was in der Realität so nicht sein könnte. Ein sehr frappierendes Element ist in diesem Werk das Fehlen von Menschen. Dimensionen und Größenverhältnisse bleiben somit unmessbar. Obwohl das, was ich gemalt habe, tatsächlich ein menschliches Konstrukt sein könnte, fehlt jener als Protagonist. Es ist nicht der Mensch der hier erschafft, sondern die Fantasie. Ich versuche den Betrachter damit in eine surreale Welt zu stoßen: wo endet Materielles, wo beginnt unsere Fantasie?