THE HIDDEN ART PROJECT

Andrea M. Weiss

B: 53.1456779, L: 8.2134387

BLIND 30

Auf den 1x1m großen Formaten sind nicht mehr sehende Köpfe angedeutet. Diese scheinen permanent mit etwas verkabelt bzw. verbunden zu sein. Die drei Balken stellen eine Art Augenbinde dar, die die Sicht versperrt. 
Hier setze ich meine subjektiven Eindrücke des sich verändernden Miteinanders bildlich um. Es beschäftigen mich besonders die von mir unterstellte mangelnde Empathie und die sich verbreitende Unfähigkeit des Zuhörens. Die zunehmende Vernetzung von Allem und Jedem zu jeder Zeit und die damit einhergehende alternativlose Transparenz, scheinen zu einer zunehmenden, emotionalen und sozialen Isolierung zu führen. Ein bereichernder Austausch findet nur noch oberflächlich statt.
Es scheint der Glaube zu bestehen, dass ein besonderer Moment, eine besondere Kulisse, ein Ereignis, ein Erlebnis in den ewigen Besitz übergeht, wenn er gefilmt oder fotografiert wird. Dies erscheint wichtiger als gemeinsam mit dem Gegenüber den vergänglichen, unwiederbringlichen Moment zu genießen.
Die Werke der Serie „flash for empathy“ bieten den Betrachtenden hinsichtlich ihrer individuellen Mediennutzung, sowie ihrer Position in der Gesellschaft einen großen Interpretationsspielraum, werfen Fragen auf und regen zum Nachdenken an.
Es soll jedoch eine positive Wahrnehmung bei den Betrachtenden ausgelöst und ein gutes Gefühl hinterlassen werden. Die Intention hinter den Werken ist ein Appell, ein Aufruf, wieder genauer hinzuschauen, den Blick zu heben, sich auf sein Gegenüber einzustellen, sein Gegenüber wieder zu sehen, zuzuhören und mit ihm in den Dialog zu treten, sich wieder Zeit für sein Gegenüber zu nehmen.
Um dies zu verstärken, verwende ich stets kraftvolle Farbkombinationen die die große Freude über den möglichen, ständig wachsenden interkulturellen Austausch auch über große Distanzen hinweg symbolisieren sollen. Dank dieser ausdrucksstarken Komposition bleiben die Werke am Ende als etwas Positives im Gedächtnis, nicht als erhobener Zeigefinger. Die Betrachtenden können mit sich selbst in den Dialog gehen, ihr eigenes Verhalten in der uns umgebenden, schnelllebigen, von der Eile stets getriebenen Zeit hinterfragen. 

Ich arbeite mit Acryl auf Leinwand und benutze hierfür verschiedene Werkzeuge wie Spachtel, Kelle, Bürste und Pinsel. UM den Werken Substanz und Tiefe zu verleihen, baue ich diese in vielen einzelnen Schichten auf und trage diese partiell auch wieder ab.

Jedes meiner Werke wird zum Abschluss in einem Schattenfugenrahmen aus Stahl eingefasst. Dies verleiht meinen Arbeiten Nachhaltigkeit, Robustheit und Vollendung. Der handgefertigte Stahlrahmen hebt die ausdrucksstarken Farben hervor und rundet mit der Schattenfuge das Werk ab. Es ist komplett.

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